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Teil 2: Das bedeuten die neuen DSGVO Datenschutzgesetze für Deinen Blog

Gestern hatte ich Euch bereits in Teil 1 über die Änderungen im Rahmen der am 25. Mai 2018 in Kraft tretenden DSGVO Datenschutzgesetze informiert. Nach Teil 1 folgt nun, wie versprochen, Teil 2.

TEIL 2

7.) Das Speichern von IP Adressen in Kommentaren verhindern

8.) Alle Social Media Shares und Einbindungen nur noch verlinken

9.) Embed Social Media, wie Videos und Co., entfernen

10.) Textänderung bei kostenlosen E-Books, Gewinnspielen oder Downloads vornehmen

11.) Eine schriftliche Auftragsdatenverarbeitung mit Google Analytics schließen (Sofern in Benutzung)

 

Falls Du den ersten Beitrag verpasst hast kannst Du Teil 1 zu den Datenschutz Änderungen hier nochmals nachlesen.

DSGVO

Auch wenn ich kein Anwalt bin und Dir daher hier keine rechtsverbindliche Anleitung für die Umsetzung bieten kann, so möchte ich dennoch auch in Teil 2 versuchen etwas Licht in das neue DSGVO Datenschutzgesetz zu bringen und ein paar Aspekte der neuen Gesetze anzusprechen. Wie immer bei Rechtlichen Infos gilt: Der Artikel übernimmt keine Gewähr für Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit dieser Ausführung und keinerlei Haftung für mögliche Rechtsfolgen.

 

zu 7) Verhindere das Speichern von IP Adressen in Kommentaren

Ebenfalls nicht mehr konform im Rahmen der DSGVO Datenschutzgesetze ist das Speichern von IP Adressen. Momentan gebe ich das noch in den Hinweisen bei den Kommentaren mit an. Langfristig besser ist es jedoch das Speichern der IP-Adressen gleich zu verhindern.

WordPress hat hierzu bereits im Rahmen eines Updates eine Anpassung angekündigt. So soll es dann möglich sein in den Einstellungen das Speichern der IP Adressen zu verhindern. Solange das nicht möglich ist kannst Du deine functions.php überarbeiten und dies manuell verhindern. Alle bestehenden IP-Adressen müssen manuell aus der Datenbank von Dir gelöscht werden.

Vergiss auch nicht Deine Spamplugins für Kommentare. Wenn Du hier derzeit AKISMET im Einsatz hast ersetze es schnellstmöglich. Hier kann ich Dir, wenn Du nicht jeden Kommentar von Hand moderieren willst, die ANTISPAM BEE wärmstens empfehlen.
Update 09.05.2018
Solltet Ihr noch nicht die aktuelle (neue) Version 2,8 haben dann bitte die Option „Öffentliche Spamdatenbank berücksichtigen” direkt ausschalten. Und einfach mal diesen Artikel hier lesen: “Euer Datenschutz kotzt mich an – Spam-Schutz in Zeiten der DSGVO“.

 

 

zu 8) Social Media Shares, Logins + Plugins

In meinen Augen bedeuten die neuen DSGVO Datenschutzgesetze das Ende von eingebetteten SocialMedia Embeds, Plugins und Co. Es dürfen auch hier nach den neuen Vorgaben keinerlei Daten Deiner Besucher ohne dessen Zustimmung erhoben oder gar übertragen werden. Und wir alle wissen: Wenn Du z.B. bei Facebook eingeloggt bleibst und Du besuchst Webseiten auf denen eine Facebook Like Box integriert ist dann weiß das Facebook.

Konform sind damit nur noch Einbindungen von Social Media Widgets oder Plugins die erst dann Daten an Dritte übertragen, wenn der Nutzer dies vorher explizit erlaubt hat. Deine Social Media Widgets und Plugins müssen also entsprechend daraufhin geprüft, ob sie die Möglichkeit dazu bieten, und wenn nicht ausgetauscht werden.

Solltest Du in Deinem Blog die Möglichkeit anbieten sich für Kommentare oder Blogaboanmeldungen über Facebook, Google+, Twitter u.a, einzuloggen musst Du auch hier nachbessern.

Option 1: Du entfernst diese Möglichkeit und nutzt nur noch die normale Kommentaroption mit Checkbox und Hinweis (siehe Punkt 6/ Blogkommentare).

Option 2: Du wählst die kompliziertere technische Anpassung für diese Loginvarianten. Neben der Erwähnung in Deiner Datenschutzerklärung muss diese Realisierung so aufgebaut werden, dass der Nutzer erst eine Abfrage zur Einholung seiner Zustimmung angezeigt bekommt. Erst wenn diese bestätigt wurde darf das Socia Login geladen und damit die Verbindung dorthin aufgebaut werden. Auf keinen Fall darf vor dieser Zustimmung etwas vom SocialMedia Portal geladen werden!

 

zu 9) Embed Videos, Instagram und Co.

In der Seitenleiste oder im Footer des Blogs wird sehr oft der eigene Instagram- oder Twitterfeed eingebunden. Ebenso beliebt sind passende Videos zum Thema die mittels Shortcode in den eigenen Blogartikel eingebettet werden. Auch das hat nun ein Ende.

Inhalte fremder Webseiten, welche Du in Deinen Blog , z.B. als iFrame, einbindest übertragen Daten Deiner Nutzer an den jeweiligen Anbieter. Wirklich sicher ist daher ab sofort nur noch ein Textlink.

Es ist noch offen, ob bei YouTube Videos nicht das Anhaken der Option “Erweiterten Datenschutzmodus aktivieren” ausreichend ist. Momentan würde ich noch bei dem Textlink bleiben und auf das Einbetten von Embeds verzichten bis das abschließend geklärt ist.

Nachtrag vom 02.04.2018

Für die YouTube Videos habe ich ein gutes Plugin empfohlen bekommen: „Embed videos and respect privacy“ . Damit können dann auch Youtube Videos wieder datenschutzkonform eingebunden werden. Die Videos, praktischerweise auch bereits bestehende Einbindungen, werden vor der Möglichkeit auf Play zu klicken von einem „Disclaimer“ überlagert.

Wenn Du nur einen Textlink nutzt musst Du in Deiner Datenschutzerklärung natürlich dennoch darauf hinweisen.

 

Ergänzung: Blogger-Widgets und Buttons

Viele Firmen mit denen Du als Blogger zusammenarbeitest bieten Dir die Möglichkeit ein Widget oder Grafikbutton auf Deinen Blog zu setzen. Natürlich niemals uneigennützig! Das sind selten reine Grafikdateien die Du nutzen darfst, sondern fast immer JavaScript Einbindungen. Die Daten werden getrackt, an die Drittfirma übermittelt und dort gespeichert.

Du musst nach den neuen DSGVO Datenschutzgesetzen solche JavaScipts Widets in Deinem Blog überprüfen und, wenn Du sie nicht löschen willst, dafür mit der Firma einen Verarbeitungsvertrag abschließen. Zusätzlich muss das Widget mit einer Erklärung, welche Daten übertragen werden, in die Datenschutzerklärung aufgenommen werden.

Es ist natürlich möglich das die einzelnen Firmen, die von Dir die Einbindung eines Widgets auf Deinem Blog verlangen z.B. um Zugriffe mitzuloggen, automatisch in den kommenden Wochen auf Dich zukommen. Solange das aber nicht geklärt ist entferne diese Script und Grafik Widgets besser.

 

zu 10) Anpassungen für E-Books und Gratis-Downloads

Auch bei Gratis Angeboten wie Gewinnspiel. Downloads, Vorlagen für Kalender, oder E-Books gelten im Rahmen der neuen DSGVO Datenschutzgesetze andere Vorgaben. Dies legt das neue Kopplungsverbot der DSGVO Datenschutzgesetze nahe.

In Art 7 Abs. 4 DSGVO heißt es:
„Bei der Beurteilung, ob die Einwilligung freiwillig erteilt wurde, muss dem Umstand in größtmöglichem Umfang Rechnung getragen werden, ob unter anderem die Erfüllung eines Vertrags […] von der Einwilligung zu einer Verarbeitung von personenbezogenen Daten abhängig ist, die für die Erfüllung des Vertrags nicht erforderlich sind.“

Die Klausel besagt also Du darfst keine Daten mehr sammeln, welche nicht der Erfüllung des eigentlichen Zweckes dienen. Du kannst also ein kostenloses E-Book nicht mehr gegen die Herausabe einer Emailadresse eintauschen. Oder die Teilnahme an einem Gewinnspiel von einem Like für Deine Facebookseite abhängig machen.

Damit fallen viele etablierte Prozesse, die wir Blogger bei Gewinnspielen zum Beispiel bisher genutzt haben unter das DSGVO Kopplungsverbot.

Optionale Möglichkeiten

Derzeit wäre nur eines möglich: Die Formulierung der Texte für E-Books und Gewinnspiele auf dem Blog zu ändern. Zum Beispiel bei E-Books oder einer Teilnahme an Gewinnspielen dies immer an eine Newsletteranmeldung zu koppeln. Das ist dann eine zur Erfüllung des Vertrages notwendige Aktion. Hier kann der Nutzer sich natürlich jederzeit wieder abmelden und es braucht auch hier Double-Opt-In.

Selbstverständlich die Angabe in der Datenschutzerklärung nicht vergessen.

 

zu 11) Die weitere Nutzung von Google Analytics

Wir alle wissen: Wer einen Blog betreibt will auch wissen wie seine Zugriffszahlen sind. Das ist nicht nur für den Bloginhaber wichtig, sondern auch für seine Kooperationspartner. Die meisten nutzen hierfür Google Analytics.

Auch hier sind für die neuen Anpassungen nötig. Sowohl für Google Analytics als Anbieter als auch in Deinem Blog selbst.

Schritt 1) Du benötigst eine Vertrag mit Google zur Auftragsdatenverarbeitung . Diese ist nicht wirklich neu und Google bietet Sie Dir HIER online zum Download an. Hast Du die Vereinbarung heruntergeladen drucke diese zweimal aus und sende Sie an die auf dem Dokument angegebene Googleadresse zurück. Solange Du diese Vereinbarung von Google noch nicht zurückerhalten hast speichere unter KONTOEINSTELLUNGEN > ZUSATZ > ZUSATZ ANZEIGEN eine elektronische Variante des Vertrages.

Jedes separate Konto über das Du Google Analytics nutzt braucht einen solchen Vertrag.

Schritt 2) Den Google Analytics Code in Deiner Webseite musst Du anonymisieren. Dies ist grundsätzlich sehr einfach über den eingebundenen Code zu machen, sofern Du diesen manuell eingebunden hast. Hintergrund ist hier einfach das viele Plugins für WordPress diese Option nicht anbieten. Nutzt Du also ein Plugin erwäge auf die manuelle Einbindung zu wechseln.

 

Solltest Du ein anderes Statistiksystem verwenden musst Du natürlich dafür einen Verarbeitungsvertrag abschließen.

 

beangels beauty tippIch empfehle Dir auf WP Statistics umzusteigen. Bei diesem Statistiktool muss kein Vertrag zur Auftragsverarbeitung geschlossen werden denn dieses Plugin läuft lokal auf deinem Server/Account. Damit es wasserdicht ist muss jedoch auch hier die Anonymisierung der IP-Adressen aktiviert sein.

 

 

goodnews

Back to Basics – Der neue Blogminimalismus

Ich denke das Dir nun sicherlich der Kopf raucht in Anbetracht dieser vielen und teils detailreichen Vorgaben. Kann ich voll verstehen. Bei den Recherchen zu diesem Artikel musste ich mehr als einmal den Kopf frei bekommen. Es ist defintiv eine Herausforderung. Wir werden uns zukünftig noch mehr informieren müssen und vor allem auf dem Laufenden bleiben müssen.

Wir müssen uns als Blogger in Zukunft sehr genau überlegen, was wir an Funktionen und Drittservices/Plugins wirklich noch anbieten können/wollen. Denn jede dieser Entscheidungen ist nun auch mit Pflichten beim Datenschutz verbunden.

Wo diese Entwicklung hingeht kann ich nicht sagen. Für WordPress und andere Systeme wird es sicher über kurz oder lang Updates geben, wo Teile der neuen DSGVO bereits umgesetzt sind. Zum Beispiel bei den IPs im Kommentarfeld. Aber alles wird sich darüber nicht automatisch regeln lassen. Vieles was wir lieben wird wegfallen. Ich denke da an die Möglichkeit Tweets oder Videos im Blogartikel einzubetten oder das wir mit einem Plugin gewünschte Funktionen ganz easy integrieren konnten. Jetzt müssen wir uns wieder auf eigene Lösungen und Kenntnisse besinnen. Videos und Tweets nur noch direkt einbinden und alles was wir im Blog als Feature anbieten wollen entweder selbst programmieren (damit keine Daten an Dritte gehen) – oder den Weg BACK to BASICS wählen. Ist das nun der Beginn eines neuen Blogminimalismus?

Eins weiß ich jedoch bereits jetzt ziemlich sicher:

“Je weniger personenbezogene Daten Du in Zukunft sammelst, umso weniger Aufwand hast Du.”

 

Ich für meinen Teil werde in der kommenden Woche noch einen Termin mit einem Rechtsanwalt und Datenschutzbeauftragten haben, um dort die letzten Fragezeichen zu klären.

beauty blog

Hast Du in Deinem Blog bereits mit der Umsetzung der neuen DSGVO Datenschutzgesetze begonnen?

 

17 Kommentare

  1. Pingback: 2humdrum
  2. Zum Thema Antispam Bee möchte ich auf einen Fehler im Artikel hinweisen: tatsächlich lassen sich bis auf die externe Spam-Datenbank, die wir bis zum 25. Mai einfach komplett aus dem Plugin entfernen werden, alle Funktionen von Antispam Bee auch im Angesicht der DSGVO problemlos nutzen.

    Den (häufigen) Fehlschluss, dem du hier auferlegen bist, habe ich in einem Blogpost zu erklären versucht: https://simon.blog/2018/euer-datenschutz-kotzt-mich-an/

  3. Hallihallo BeAngel,
    zuerst einmal danke für deinen tollen Artikel. Ich habe bei meiner Suche nach Infos für uns Blogspot’ler deine Seite gefunden und diese inkl. der Kommis darunter auch mit Interesse gelesen.
    Wie ich sehe, geht es vielen Blogspot-Bloggern wie mir: keine Infos im Netz zur Umsetzung der DSGVO, nicht ein Sterbenswörtchen kommt von GOOGLE/BLOGGER bisher zum Thema. … Einfach nichts … nada … niente …
    WOW (Asche auf mein Haupt), voll vergessen: Unsere Blogspot-Blogs verfügen bereits über ein Pop-Up Cookie-Banner !!!
    Gut, Google sitzt ja in den USA und Europa ist eine nette Stadt (Ironie lässt schön grüßen).
    Seit Wochen schlage ich Nicht-html/CSS-Versierte mich mit der DSGVO herum, die in knapp drei Wochen verbindlich ist und picke mir im wahrsten Sinne des Wortes jedes Krümelchen im Netz zusammen, das ich auf anderen Seiten finden kann (und bisher gefunden habe).
    Im direkten Vergleich der Aussagen auf mehreren Seiten habe ich dann das Ergebnis auf meinem Blogspot-Blog umgesetzt, soweit es mir möglich ist.
    Wichtige Fundstücke aus dem Netz sowie meine zwischenzeitlich durchgeführten Anpassungen im Blog habe ich anschließend in einem Post dokumentiert, den ich auch weiterhin aktuell halte.
    Gerne teile ich diese Informationen.
    Vielleicht sind die Notizen auf meinem Blog auch für andere Blogspot’ler eine kleine Hilfe? Würde mich freuen.
    Schau gerne mal rein —> zu Momos Stempelgaudi
    Oh ja, und für alle, die gerne -trotz des ernsten Themas- einmal schmunzeln möchten:
    der Podcast von Stephan, seines Zeichens ‘nicht so ganz der typische Anwalt für Datenschutz’
    Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg
    und schicke herzliche Grüße durch den Äther
    Momo

    1. Ein interessanter Podcast Momo. Ich habe diese Problematik dahingehend gelöst einfach kein Kontaktformular mehr anzubieten. Es wurde eh nur selten genutzt. Die meisten schicken direkt eine Email.
      Solangsam kommen mehr und mehr die Infos rein. Es ist aber auch jetzt noch, drei Wochen vor Ende der Frist, ein Thema mit mehr Fragezeichen als Lösungen. Mein Serveranbieter hat z.B. erst heute die ADV Infos rausgegeben, was jedoch nur eine Ankündigung war. Heißt auch da muss ich wieder warten.

  4. Vielen, vielen Dank für die ganze Mühe, die du dir mit den beiden Beiträgen gemacht hast! Du hast sehr verständlich erklärt. Mir ist das ganze Thema überhaupt erst seit gestern bewusst und seit heute Morgen beschäftige ich mich intensiv damit.
    Das größte Fragezeichen ist für mich noch die Umsetzung bei blogspot, vor allem hinsichtlich der Kommentarfunktion, aber auch allgemein hinsichtlich Datenverarbeitung und -speicherung. In dem Fall ist es ja so, dass man als Blogger weder Einsicht, noch Kontrolle über die erhobenen / gespeicherten Daten hat, denn google ist ja Host der Seite und stellt die Server zur Verfügung. Daher frage ich mich wirklich, inwiefern ich als Person tatsächlich für den Datenschutz verantwortlich bin und welche Verpflichtungen dagegen bei Google liegen. (Ich denke da z.B. an das Recht, gespeicherte Daten wieder zu löschen. Ich speichere die Daten ja nicht, sondern google.) Ist mit meiner gesamten Blogger-Plattform dann umzugehen wie mit einem Fremdanbieter-Gadget? Wenn ich darüber nachdenke, drehe ich mich gedanklich immer wieder im Kreis. :O Vor allem findet man zum Thema blogspot einfach nichts im Netz, das wurmt mich am meisten.
    Ich hoffe wirklich, dass Google auch seine Blogger-Plattform auf dem Schirm hat und sich da bis Mai etwas tut. Ansonsten wird es schwierig, blogger.com weiter zu nutzen. (Es würde meiner Ansicht nach nicht einmal etwas nützen, die Kommentarfunktion abzuschalten, da Blogger standardmäßig Statistiken über die Nutzer erhebt, auch ohne Analytics. Darauf hat man als Blogger keinerlei Einfluss, das ist einfach eine Standardfunktion.)
    Auch wenn ich gerne die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würde, sehe ich das ähnlich wie du: irgendwie werden wir uns da durchwurschteln und Lösungen finden. Das hat in den letzen 8 Jahren auch geklappt und die neue Verordnung kann ja wohl kaum das Ende der Hobby-Blogs bedeuten.

    1. Nun, ich denke wir wissen alle das Google nicht nur Dinge bereit stellt, sondern dafür auch etwas vom Nutzer haben will. Bei Google wird Dir der Einbau aller Google Produkte sehr leicht gemacht. Das die Datenschutzbestimmungen aber nicht das wahre vom Ei sind aktzeptieren viele, weil Sie denken mit blogger ist es eben einfacher zu bloggen und Google wird ja schon wissen, was rechtlich korrekt ist.

      Genau das hat Facebook auch gesagt 😉

      Mit der DSGVO ist es in der Tat so das man sich überlegen sollte, ob es nicht wirklich besser ist unabhängig zu sein. Denn ich muss gegenüber den Aufsichtsbehörden vielleicht irgendwann einmal lückenlos aufzeigen können wo und wie ich meine Daten verarbeite.

      Kann man das bei Google wirklich komplett durchblicken und auch nachvollziehen?
      Meiner Meinung nach momentan noch gar nicht. Und eben weil Du dann nicht die “Datenhoheit” hast weißt Du auch gar nicht weiß, wohin die Daten überall abgeführt werden.

      Und WordPress ist nicht so schlimm wie viele denken. Es ist an vielen Stellen sogar komfortabler als externe Editoren und selbt wer nur privat nebenbei bloggt kann damit umgehen. Für mich war das am anfang auch ungewohnt und ich musste mich reinfinden aber inzwischen kann ich durchaus sagen das ich mich mit WordPress sehr gut auskenne. Das ist einfach nur eine Sache der regelmäßigen Nutzung an die man sich gewöhnt.

  5. Oh Gott, ich verzweifel wirklich an diesem Wahnnsinn, was uns Bloggern da aufgedrückt wird. Bis jetzt ging’s doch auch ganz gut ohne, oder?! 😀
    Du erklärst es wirklich sehr verständlich, selbst ich (ohne wirkliche Kenntnisse) habe so langsam verstanden, was da auf mich zukommt. 🙁
    Da du Dich so gut ausgekennst, habe ich sogleich eine Frage: Wie sieht es denn mit dem Bloglovin Widget aus – gibt es da eine Möglichkeit, es weiterhin (rechtssicher) zu nutzen?
    Über eine Antwort wäre ich Dir sehr dankbar.

    Liebe Grüße,
    Sabrina

    1. Hallo Sabrina,
      Mein Vorschlag bzgl. Bloglovin wäre Du verfährst damit am besten wie mit allen externen Script Einbindungen. Nicht mehr interaktiv, sondern nur noch als Link oder als Bildlink.

  6. Servus,

    lieben Dank für die vielen gut und vor allem verständlich erklärten Informationen bezüglich der DSGVO. Ich muss gestehen, dass mir das Ganze auch Bauchweh bereitet und ich mich noch intensiv damit auseinandersetzen muss. Einige Dinge habe ich bereits umgesetzt, aber bei den meisten Punkten muss ich dringend nachrüsten. Ich hoffe, ich bekomme das hin, ohne einen Nervenzusammenbruch zu bekommen. 😉 Aber eins steht fest, ich würde meinen Blog niemals aus diesem Grunde aufgeben. 🙂

    Eine schöne Woche und herzliche Grüße – Tati

  7. Die bereits abgelaufenen Gewinnspiele auf meinen Blog brauche ich doch sicher nicht ändern? Da passiert ja nichts mehr. Aber die Videos sollte ich alle entfernen und einen Link zum Video machen? Was ist mit meinen eigenen Videos, die ich bei Kizoa (Fotoportal) gemacht habe? Die Plugins zu Facebook und Instagram habe ich durch einfache Links zu den Seiten ersetzt. Leider weiß ich noch nicht, was ich mit per Gfc folgen machen kann, damit die Follower nicht mehr angezeigt werden. Die Kommentarfunktion ist ein Problem. Hoffentlich kommt noch was von Blogger. Wie ersetzt man denn Google Analytics durch WP Statistics und wie anonymisiert dann die IP Adresse? Danke schon mal für die Infos und deine Hilfe!
    LG Elke

    1. Zumindest sollte es auch bei abgelaufenen Gewinnspielen nicht mehr möglich sein dort Daten anzugeben die irgendwie erfasst und übermittelt werden. Wäre das nämlich möglich müsstest Du dies, trotz Abgelaufen, nach DSGVO absichern.

      Bei allem zur DSGVO musst Du Dich immer Folgendes fragen: “Werden von meinem Nutzern personenbezogene Daten erhoben?” und “Werden diese personenbezogene Daten meiner Nutzer an Drittseiten/ andere Unternehmen übertragen?” Als Beispiel führe ich hier mal Deinen Hoster an. In der Regel speichert der Hoster immer (das muss er rechtlich auch!) IP Adressen Deiner Nutzer in Logfiles. Die IP Adresse gehört zu den personenbezogenen Daten und das bedeutet diese Daten werden erfasst wenn jemand Deine Webseite besucht. Also musst Du mitteilen das dem so ist. Du brauchst also einen Auftragsverarbeitungsvereinbarung mit Deinem Hoster und musst dies zusätzlich in Deiner Datenschutzerklärung erwähnen.

      Wie es mit Blogspot oder Blogger sowie GFC aussieht kann ich Dir leider noch nicht sagen. Bekannt ist mir dazu noch nichts Richtiges. Google gibt momentan nur an sich an die neuen Bestimmungen zu halten und dafür entsprechende Lösungen bereitzustellen, die dann genutzt werden können. Wann das so ist weiß ich nicht. Früher oder später muss hier in irgendeiner Form darauf reagiert werden, denn auch sie bieten Ihre Dienste EU-weit an. Sie können sich dem also nicht wirklich entziehen. Wenn doch wäre das ziemlich sicher das Ende für dieses Angebot in EU Ländern und das kann ich mir nicht vorstellen.

      Das Du die SocialPlugins durch Links ersetzt hast ist ok. So brauchst Du dafür keine Vorgaben mehr zu berücksichtigen, da keine Daten von Nutzern mehr übertragen werden.

      Bei Deinen Videos ist die Frage: Wo liegen die? Es wären bei der DSVO nur Videos und Bilder betroffen die Du über externe Dienste einbindest. Also bei Youtube z.B. über den EmbedCode oder den Link. Wenn Du jedoch eine Datei nimmst von Kizoa herunterlädst und sie bei Dir im Blog wieder hochlädst, sodass die Daten bei Dir liegen und nirgends sonst, ist das in Ordnung und muss nicht gelöscht/geändert/angepasst werden.

      Da ich WordPress habe kann ich direkt in die Kommentarfunktion eingreifen bzw. ein fertiges Plugin dafür nutzen. Damit geht das recht flott. Ich kenne mich aber mit blogger zu wenig aus, um sagen zu können ob Du dort diese Möglichkeit auch hast. Sollte nichts kommen würde ich über einen Wechsel zu WordPress nachdenken.

      In dem Plugin WP Statistik gibt es einen Haken den Du anhaken kannst und ab dann werden die IP Adresse in der DB anonymisiert.
      Dein Analytics würde ich dann löschen und alles enthaken/ aus dem Blog entfernen.
      Oder Du schaust Dir mal diese Anleitung hier an: https://wollmilchsau.de/hr-analytics/google-analytics-datenschutz/

  8. Das für die beiden tollen Beiträge. Ich bin – wie viele- extrem überfordert und versuche auch meinen kleinen Blog zu retten. Bin bei Blogger, da kann ich einiges von dir empfohlenes nicht nachmachen, ich hoffe da kommt noch mehr evtl auch vom Anbieter an sich.
    Ah Insta muss man dann auch löschen? :(((
    Ehrlich gesagt, möchte ich gern den Kopf in den Sand stecken….

    Lieber Gruß und noch ein schönes Wochenende ❤

    1. Kann ich voll verstehen. Die Datenschutzexperten sind manchmal sogar selbst ratlos. Ich hatte da mit sehr detaillierten Fragen vorstellig und Du merkst extremst wie schwammig da vieles noch ist. Um die Umsetzung kommen wir bis Mai nicht herum. Ab dann wird es noch viele Urteile geben die die Auslegung dieser einzelnen Vorgaben dann mehr spezifizieren, als es momentan der Fall ist.
      Du kannst Instagram natürlich auch weiterhin einbinden. Löschen mussst Du es nicht zwingend. Nur wenn Du es als iFrame nutzt und nicht löschst dann muss es in die Datenschutzerklärung und Du musst mit Instagram einen Verarbeitungsvertrag schließen. Zu letzterem habe ich bisher noch keine Möglicheit gefunden. Instagram bietet hierzu bisher nichts an.

  9. Ich danke dir SO SO sehr für deine Anleitung. Ich werde in den nächsten Wochen alles Schritt für Schritt durcharbeiten. Natürlich ist es nur ein Nagelblog, aber es ist mein Hobby. Ich werde meinen Blog aufgrund dieses Walls an Informationen nicht offline nehmen – wie es ja nun leider schon einige getan haben. Da kämpfe ich mich durch (:
    Tausend Dank.

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