In meiner Erinnerung weiß ich noch sehr gut wie ich es als Kind gehasst habe mein Zimmer aufzuräumen. Es war irgendwie ständig unordentlich und meine Mutter darüber entsprechend ungehalten. Damals habe ich mich dann, statt aufzuräumen, trotzig auf mein Bett gelegt, die Augen geschlossen und mir vorgestellt, dass ich mit purer Gedankenkraft alles aufräumen könnte.
Ich muss zugeben das ist bis heute eine schöne Vorstellung. Wenn mein innerer Schweinehund zum Vorschein kommt denke ich oft noch daran. Nur leider funktioniert das Ordnen und Räumen so ja nicht. Wer nicht zum Messie werden will muss sich seinen Alltag besser organisieren. Dabei haben die Faulen einen großen Vorteil den man sich zu nutze machen kann. Je weniger Lust man nämlich hat allem immer und immer wieder hinterherzuräumen umso leichter wird es.
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Tipp 1: Ein Fauler war noch nie ein Dummer
“Ich bin zu faul um unordentlich zu sein” trifft es bei mir genau auf den Punkt. Ich beschäftige mich nicht gerne mit dem Haushalt. Ich mag es sauber und ordentlich – keine Frage – aber ich möchte mich dafür nicht den ganzen Tag krumm machen. Also habe ich die Putz-, Wasch-, und Räumarbeiten so lange vereinfacht bis ich damit den geringsten Aufwand hatte, um meinen Alltag besser organisieren zu können.
Für diesen Tipp macht man es sich am besten in jedem Raum der Wohnung kurz gemütlich, nimmt sich etwas zu schreiben und schaut sich um. Man visualisiert was in Schränken, Schubladen, Regalen und Kommoden alles unter gebracht ist und überdenkt die Position sowie die Häufigkeit der Benutzung.
Ich möchte das am Beispiel für die Küche spezifizieren. In Eurer Küche habt Ihr gewisse Abläufe. Zum kochen werden ein Herd, Töpfe, Kochgeschirr und Zutaten/ Gewürze benötigt. Nach dem Essen benötigt man die Spüle, den Mülleimer, Geschirrspüler. Daraus lassen sich sinnvolle Gruppierungen bilden. Oft ist es so das wir unsere Küchenutensilien eben nicht nach deren Nutzungsart zusammenstellen sondern nach dem vorhandenen Platz im Schrank. So war es auch bei mir. Meine Töpfe waren 3 Schränke vom Herd entfernt und auch andere Dinge waren zwar ordentlich eingeräumt erforderten beim Kochen jedoch weite Wege um alles dahin zu bringen wo es benutzt wurde.
Nachdem ich mir also meine Vorgänge in der Küche aufgeschrieben hatte räumte ich alles so um, dass ich heute keine Laufwege mehr habe. Ich kann mich z.B. vor den Herd stellen und sowohl Topf, als auch Schneidbrett, Messer, Besteck, Vorlegebesteck, Teller und Servierplatten mit einem Handgriff erreichen. Eine gute Beschriftung und ein paar stabile Aufbewahrungsboxen tun Ihr übriges für mehr Durchblick.
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Den eigenen Alltag besser organisieren
Falls Ihr Probleme habt Euch selbst und Euren Alltag besser organisieren zu können empfehle ich Euch diesen Artikel von Style & Stories mit 6 Tipps für eine bessere Selbst-Organisation.
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Gleiches habe ich an unserer Tea-/ Coffeebar gemacht. Da unsere Kaffeemaschine Milch verwendet kam sie direkt neben den Kühlschrank. Milch also immer griffbereit. Dann habe ich in zwei Schubladen alles andere passend organisiert. Tassen, Löffelchen, Kaffeesirup und Zubehör stets nur ein Handgriff. Ebenso beim Tee.
Ich will damit sagen es ist sinnvoll alles was man für einen bestimmten Vorgang braucht so einzuordnen, dass es leicht erreichbar, einen festen Platz hat und vor allem in unmittelbarer Nähe ist. Sicherlich wird das nicht immer zu 100% gelingen aber größtenteils schon. Mir spart das bis heute eine Menge Zeit ein, weil die Zeit vor einer eigentlichen Aktion in der Küche entfällt. Früher musste ich mir VOR dem Backen erstmal alles an Utensilien raussuchen. Heute nehme ich nur noch meine Zutaten aus dem Kühlschrank, gehe damit an meine Küchentheke und kann direkt loslegen. Denn Maschinen, Schüsseln, Backzubehör, Silikonformen und Bleche sind dort zusammengefasst.
Statt also nach dem Platz zu organisieren empfehle ich Euch nach Thema einzuräumen. Bevorraten, Kochen, Backen, Servieren, Reinigen bzw. Spülen. Ebenso funktioniert das in anderen Räumen. Im Schlafzimmer habe ich meine Schminckecke mit allem was ich dort brauche. Neben dem Kleiderschrank gibt es direkt eine Anziehecke mit Sessel, Spiegel, Wäschekorb und Schuhregal.
Überall dort wo sich Tätigkeiten und dafür Benötiges zusammenfassen lassen sollte man es auch tun.
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Tipp 2: Wenn aufräumen dann just in time
Vielleicht geht es Euch ja auch so das Ihr das Gefühl habt Ihr würdet ständig allem hintergerräumen, nichts richtig abgeschlossen bekommen und die ToDoListe füllt sich immer mehr. Man tut immer wieder die gleichen Dinge und am allerschlimmsten ist es wenn dann noch jemanden hinterhergeräumt werden muss. Es ist dieser monotone Trott der einem irgendwann die Motivation vertreibt.
Man kocht und nach dem Essen muss die Spülmaschine befüllt, der Tisch abgewischt und die Küche wieder in Ordnung gebracht werde. Das gleiche gilt für die Wäsche. Gerade habe ich die Wäsche über gemacht und schon ist der Wäschekorb wieder voll. So bekommt man nie das Gefühl “fertig” zu sein. Vielmehr bekommt man den Eindruck seinen täglichen Aufgaben hinterher zu laufen.
Besser alles gleich erledigen. Beim Kochen darauf achten das benutze Dinge sofort in die Spülmaschine oder den Schrank geräumt werden. Nicht stehen lassen. Gewürze direkt wieder wegräumen, Müll sofort entsorgen, Oberflächen nach der Benutzung abwischen. Im Schlafzimmer genauso. Dreckige Kleider direkt in den Wäschekorb – gar nicht erst irgendwohin legen. Die Schminksachen benutzen und sofort wieder an Ihren Platz legen.
Wenn alles seinen Platz hat fällt das am Leichtesten und die Oberflächen bleiben frei und werden nicht zugestellt. Übrigens sind für die Just in Time Methode auch kleine praktische Haushaltshelfer sinnvoll. So habe ich in meiner Küche hinter der Tür einen Hand-/Bodenstaubsauger angebracht. Kleine Krümel werden damit sofort gekillt und der Küchenboden sauber.
Wer also gleich aufräumt/ alles wegräumt spart sich im Nachhinein zeitraubende Aufräumaktionen.
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Tipp 3: Keinen Weg ungenutzt gehen
“Was man nicht im Kopf hat muss man in den Beinen haben.” Falls Ihr fit werden wollt spricht natürlich nichts gegen ein paar mehr Wege. Wer jedoch Zeit sparen will sollte keinen Weg ungenutzt lassen. Das Prinzip ist dabei ganz einfach. Bevor ich von einem Raum in einen anderen gehe drehe ich mich nochmal um. Kann ich was mitnehmen? Steht vielleicht noch etwas herum was woanders hin gehört?
Es klingt so simpel ist aber eines der effektivsten Mittel für dauerhafte Ordnung beim Alltag besser organisieren. Alles kehrt nach der Benutzung spielend leicht an seinen Platz zurück. Gehe ich mit Filou raus oder gehe ich ans Auto nehme ich gleich den Müll mit.
Es kostet einen selbst nicht viel aber man gewinnt damit mehr Zeit für Schönes. Ganz davon abgesehen das diese Methode die Wohnung fast von alleinin Ordnung hält.
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Tipp 4: Putzarbeiten einteilen
Wenn Ihr diese Tipps umsetzen konntet bleiben nur noch die größeren Putz- und Aufräumarbeiten übrig. Egal wie man es dreht und wendet: Die brauchen immer Ihre Zeit und sind nur gut eingeteilt hilfreich wenn Ihr Euren Alltag besser organisieren wollt. Anfang habe ich Samstags, da ich an diesem Tag nicht arbeiten musste, alles aufgeräumt. Das Ende vom Lied war dann das der Tag futsch war. Gerade wenn man mehrere Räume plus Flure hat, dann Wäsche, Flur sowie Garten und Keller. Ich empfand es immer als nervig und es fühlte sich für mich wie ein verlorener Tag in meinem Leben an. Und das war jeden Samstag so.
Deswegen habe ich mir diese Arbeiten aufgeteilt. Statt eines riesen Batzen erledige ich nun jeden Tag in der Woche einen Teil. Das Stichwort hier lautet Putzplan.
Für mehr Effizienz habe ich Tipp 2 verwendet und mir zusätzlich für jeden Raum ein passendes Putzset zusammengestellt. Darin sind genau die richtigen Putzmittel für verschiedene Räume wie Bad und Flur, eigene Lappen und Handschuhe. So fällt es mir leicht die verschiedenen Putzarbeiten schnell auszuführen.
Außerdem unterteile ich den Putzplan noch in täglich, wöchentlich und monatlich. Es hilft mir das ich in gewisser Weise eine Reihenfolge habe und mich so an diese ToDo erinnere um sie einzuhalten.
Falls Euch dieser Plan interessiert könnt Ihr ihn gerne auch downloaden: Mein Putzplan
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Wer Hilfe hat sollte diese nicht ungenutzt lassen. Ich denke die Zeiten in denen wir unseren Frauen/Männern/Kindern nachgeräumt haben sind eindeutig vorbei. Lasst Euch also nicht als Bedienstete ausnutzen. Schließlich leben und essen sie genauso wie wir in der gemeinamen Wohnung und können damit absolut auch Ihren Teil dazu beitragen. Sei keine Dienstmagd!
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Tipp 5) Ersetze “ICH MUSS”
Es ist so ein kleines Wörtchen und macht doch einen so großen Unterschied aus. Ich MUSS das Geschirr nicht wegräumen. Ich MUSS auch die Wohnung nicht aufräumen. Das Wörtchen MUSS suggeriert uns unterbewusst das wir Etwas gezwungermaßen tun.
Um diesen Zwang zu lösen sollten wir einfach aufhören uns das im Kopf immer wieder vorzusagen. Das Wörtchen MUSS ist wirklich nur an einer Stelle richtig:
[bctt tweet=”Ich MUSS gar nichts außer sterben!” username=”beangelbeauty”]
Ich MÖCHTE noch das Geschirr wegräumen. Ich MÖCHTE noch kurz den Tisch abwischen. Ich MÖCHTE meinen Alltag besser organisieren.
Man nennt dies einen “magischen Gedanken“. Ihr verändert damit unbewusst Eure Haltung gegenüber zu erledigenden Dingen. Auch wenn sich im Grunde nichts geändert hat so hast Du trotzdem Deine Haltung geändert und den Zwang aus einer Sache genommen.
Du tust es für Dich/ für Deine Familie und das nicht aus Zwang, sondern weil Du es möchtest.
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Am Anfang hatte ich natürlich nicht gleich alles perfekt. Gerade beim richtigen Einräumen der Schränke braucht man eine Weile. Es muss absolut gut überlegt werden was hier wirklich in der eigenen Wohnung Sinn macht und wo es Sinn macht. Auch nach dem Umräumen spielt es sich nicht sofort ein. Ich rannte erstmal total oft zum falschen Schrank oder suchte Etwas. Das legt sich aber alless. Wenn es dann überstanden ist kommt plötzlich die Routine und damit auch die Möglichkeit den eigenen Alltag besser organisieren zu können.
Inzwischen habe ich das alle so verinnerlicht, dass ich nur noch sehr selten einen ganzen Tag mit aufräumen verbringe. Klar müssen wir alle putzen. Aber Ihr müsst es Euch dabei ja nicht unnötig schwer machen. Dafür ist das Leben doch viel zu kurz 🙂
Und der Samstag ist endlich wieder das was er sein sollte: Ein freier Tag den man mit angenehmen Dingen füllen kann.
Habt Ihr weitere Tipps wie man den Alltag besser organisieren kann?